Montag, 22. Juni 2015

Wer den Bischof besucht, wird bestraft – Schikanen in Würzburg



Bereits sehr früh war die Diözese Würzburg und ihr Bischof, Dr. Matthias Ehrenfried, Zielscheibe der Attacken und Schikanen der Nazis (siehe auch hier). So wurden ab 1935 die Fronleichnamsprozessionen von der Gestapo an mehreren Stellen gefilmt. Es wurde auch verlautbart, dass jeder, der den Bischof besuchen wollte, auf den Treppen des Palais fotografiert würde, um später bestraft zu werden. Dem Bischof selbst wurde es verboten, bei Firmreisen das Auto zu verwenden (bei einer Fläche des Bistums von über 8.000
Quadratkilometern). Ab 1936 mussten die Hirtenbriefe des Bischofs durch Geheimkuriere den Dekanen zugestellt werden, um sie vor Beschlagnahmung zu schützen.

Insgesamt wurden 141 Priester der Diözese inhaftiert, wovon der wohl bekannteste der selige Georg Häfner ist, der am 20. August 1942 im KZ Dachau starb.



(Quelle: Neuhäusler, Johann: Kreuz und Hakenkreuz, Verlag Katholische Kirche Bayerns, München, 1946, S. 333–335)