Sonntag, 1. Dezember 2019

Der Kreuzweg der Steyler Missionsgesellschaft (Teil 3)

Bild zum Seligsprechungsverfahren der polnischen SVD-Märtyrer, in der Mitte St. Arnold Janssen (Quelle: http://www.seminarium.org.pl/meczennicy/eng/index.html)


Nicht zuletzt sei die direkte Verfolgung der Mitglieder der SVD zu nennen. Wie so viele katholische Priester waren auch die Steyler Missionare nicht sicher vor den zahlreichen Gestapo-Spitzeln, die zu dieser Zeit unter Deutschlands Kanzeln saßen und die unliebsamen Äußerungen meldeten.
Es folgten Geldbußen, Predigtverbote, Verhöre, zeitweise Inhaftierung. Insgesamt 27 Steyler starben in Konzentrationslagern, darunter aus den deutschen Provinzen der heiligmäßige P. Franz Riepe, der die geheime Verbreitung des Hirtenbriefes der holländischen Bischöfe gegen die Judenverfolgung unterstützt hatte und von einem Weltpriester verraten wurde, sowie Frater Karl Hilferding, jüdischer Konvertit und Sohn des ehemaligen sozialistischen Finanzministers. Im Rahmen der Ardennenoffensive wurde P. Leonhard Küppers in der Eifel von SS-Männern erschossen.

Vier polnische SVD-Mitglieder, die zum Teil auf brutalste Weise im KZ ermordet wurden, wurden bereits seliggesprochen, für weitere läuft der Seligsprechungsprozess.

Nicht zuletzt haben weitere Faktoren wie der Kriegseinsatz unzähliger Ordensleute dazu beigetragen, dass nach Einschätzungen des Generalkapitels von 1947 die Steyler Missionsgesellschaft 1000 Patres und 1000 Brüder weniger zählte, als sie ohne den Krieg in den Reihen gehabt hätte. Neben schweren Verwundungen war es auch das antireligiöse Wirken der Nazis unter den Truppen, das zum Verlust vieler Berufe führte.

(Quelle: 75 Jahre im Dienste des göttlichen Wortes, Steyler Missionsdruckerei 1950)