Sonntag, 22. November 2015

Erzbischof Scheptyzkyjs Widerstand gegen die Nazis

der ehrwürdige Andrej Scheptyzkyj O.S.B.M., griechisch-katholischer Erzbischof von Lemberg

Die blutige Sowjetbesatzung in der Ukraine wurde im Frühsommer 1941 durch das schnelle Vorrücken der Wehrmacht im Osten verdrängt. Die Bevölkerung betrachtete die Deutschen zunächst als Befreier. Nach der Vertreibung der Sowjets riefen die Ukrainer einen selbstständigen ukrainischen Staat aus. Doch bald wurde der Bevölkerung klar, dass die antichristlichen Bolschewiken nur durch die nächsten Besatzer ersetzt wurden. „Das Regime Hitlers war, gleichermaßen wie das bolschewistische, feindlich zur Religion, zum ukrainischen Volk und seiner Kirche eingestellt“, so Dr. Gregor Prokoptschuk. Dies zeigt sich dadurch, dass Himmler das Oberhaupt der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Erzbischof Andrej Scheptyzkyj, nach seinem ersten Hirtenbrief unter Naziherrschaft (wohl „Du sollst nicht töten!“) verhaften lassen wollte. Aufgrund der gesellschaftlichen Stellung des Erzbischofs als wichtigster Vertreter des ukrainischen Volkes ließen die Nazis aber schließlich davon ab.

Erzbischof Andrej sprach sich auch entschieden bei Himmler gegen die Verfolgung der Juden aus. Nach den Morden an den Juden von Rohatyn schickte der Erzbischof eine Protestnote an den Reichsführer SS. Der Rabbiner Dr. Herzog sagte: „Diese Tat erregte seinerzeit großes Aufsehen, denn sie war ein Akt überlegenen Mutes. Hat doch damals in Europa niemand es gewagt, gegen die grausamst wütende Gestapo öffentlich für die Juden einzutreten.“ 


Der Erzbischof schrieb eine weitere Protestnote, nachdem er erfahren hatte, dass die Gestapo Angehörige der ukrainischen Miliz zur Teilnahme an den Massakern gezwungen hatte. Das Ergebnis war, dass die Gestapo auf weitere Zwangsrekrutierungen von Milizionären verzichtete. Metropolit Scheptyzkyj war auch dafür bekannt, zahlreichen Juden, darunter auch vielen Kindern, Unterschlupf in katholischen Klöstern zu gewähren.

Durch den am 17. Juli 2015 vom Papst erklärten heroischen Tugendgrad ist der Seligsprechungsprozess nun weiter vorangeschritten. Erzbischof Andrej Scheptyzkyjs Titel ist jetzt „ehrwürdiger Diener Gottes“. Er ist auch mitverantwortlich für die Gründung des ukrainischen Zweigs der Redemptoristen (byzantinischer Ritus), der mehrere Märtyrer unter der Sowjetherrschaft hervorgebracht hat.

Montag, 16. November 2015

Interview mit Ryan Grant von Athanasius Contra Mundum

Priester im KZ Dachau
Anfang Oktober hat mich Ryan Grant vom bekannten amerikanischen Blog Athanasius contra Mundum eingeladen, in seiner Podcast-Serie Audio Sapere über die Verfolgung der Kirche im Dritten Reich zu sprechen. Die Tonqualität ist anfangs auf meiner Seite nicht so gut, wird aber später besser. Das Interview ist sicherlich auch für alle Leser interessant, die dieses Blog regelmäßig lesen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an Ryan, der seine kostbare Zeit zur Verfügung gestellt hat.


Interview 024 – Constantine Molitor on the Persecution of the Church in Germany under the Third Reich (der Name ist ein Pseudonym)



Freitag, 6. November 2015

Der erste deutsche Priester im KZ Dachau



Am 11. Juni 1940 kam Pfarrer Fritz Seitz von Schallodenbach (Rheinland-Pfalz) als erster reichsdeutscher Priester ins KZ Dachau. Reinhard Heydrich hatte persönlich seinen Schutzhaftbefehl unterschrieben. Mehr zu seiner Geschichte hier.