Sonntag, 1. Februar 2015

Schließung und Schändung von Kirchen im dritten Reich


Nicht nur Kreuze, auch katholische Kirchen wurden im Dritten Reich geschändet.  Bereits hier wurde auf die Schließung und den Missbrauch von Kirchen im Warthegau hingewiesen, Ähnliches spielte sich aber auch im katholischen Oberbayern und Tirol ab.

In der Erzdiözese München-Freising wurden folgende Kirchen und Kapellen geschändet:

Altöttinger Kapelle in München

Kapelle in Eberspoint

Klosterkirche Fürstenfeldbruck [ehemalige Zisterzienserabtei]

Heilig-Kreuz-Kirche in München-Giesing

St.-Vinzenz-Kirche in München

Pfarrkirche in Weyarn.

Obwohl der Erzbischof und der Papst protestierten, wurde die Kirche im Schloss Nymphenburg in München mit ihren zahlreichen Gräbern von Ordensfrauen in einen Bibliotheksaal für das Jagdmuseum verwandelt.

In Tegernsee wurden für die Reichstagswahl 1936 sowohl in der Kirche als auch an der Außenwand, dem Pfarrhaus und dem Zaun des Pfarrgartens Wahlplakate (natürlich nur NSDAP) aufgehängt. Der Pfarrer, seine Schwester und der Mesner wurden für kurze Zeit verhaftet, weil sie die Wahlplakate am ersten Tag entfernt hatten. Bei einem ähnlichen Fall wurde der Benefiziat von Wolfratshausen samt seiner Schwester verhaftet, da sie die Wahlplakate abgerissen hatten, die außen am 1. Stock seines Hauses angebracht waren. 



Alle Appelle des Erzbischöflichen Ordinariats in München, das sich bereits im August 1935 wegen Schädigung von Kirchengebäuden an das Reichsjustizministerium gewandt hatte, waren vergebens.

Stift Wilten, Innsbruck (Quelle: N p holmes)
In Innsbruck hatte Gauleiter Franz Hofer, der bereits vorher Kirchen geschlossen hatte, während den Fliegerangriffen 1943 nichts Besseres zu tun, als zu versuchen, sich auf perfide Weise zweier Kirchen zu entledigen. Dazu wurde die Sauerstoff-Sprenggesellschaft m.b.H. Berlin-München beauftragt, die nach Kriegsende am 2. Juli 1945 von Hofers Vorhaben an das Erzbischöfliche Ordinariat München berichtete:

Das Servitenkloster in Innsbruck wurde während den Fliegerangriffen im Dezember 1943 beschädigt. Um das Kloster weiterhin nutzen zu können, mussten einige Gebäudeteile, die an die unbeschädigte Servitenkirche angrenzten, beseitigt werden. Baurat Hauser gab dem Unternehmen den unerwarteten Auftrag, die Kirche „versehentlich“ anzusprengen, damit sie völlig beseitigt werden konnte. Anscheinend wünschte Gauleiter Hofer vor dem Gauhaus einen Aufmarschplatz, dem die Kirche im Weg stand. Alles sollte natürlich höchst geheim geschehen. Allerdings lehnte der technische Außenstellenleiter, Bauingenieur Hildl, die Verantwortung ab, da nach Dienstanweisung der Betriebsführer die Verantwortung trug, dem der Auftrag vorgelegt werden musste.

Nach einem weiteren Angriff auf die Stadt sollte die prachtvolle Prämonstratenser-Stiftskirche Wilten (der Stift war während er Kriegsjahre von den Nazis aufgehoben worden) beseitigt werden. Die Kirche sollte angebohrt und gesprengt werden. Nach den erforderlichen Bohrungen durch den Sprengmeister lehnte jedoch der Bauingenieur Hildl erneut die persönliche Verantwortung ab und verlangte, dass die Genehmigung vom Betriebsführer eingeholt würde. Die Stadt Innsbruck verlangte in einem Telegramm an die Zentrale in Berlin die Sprengung. Diese schrieb zurück, dass dies erst mit einem schriftlichen Auftrag durch die Stadt bzw. den Gauleiter erfolgen könnte. Der Auftrag wurde nicht erteilt. Laut dem Unternehmen sollte der Gauleiter aktenkundig nicht mit der Sprengung in Verbindung gebracht werden. Es sollte wieder ein „Versehen“ sein, wobei dem Unternehmen Deckung durch den Gauleiter vor Angriffen zugesagt wurde.

(Quelle: Neuhäusler, Johann: Kreuz und Hakenkreuz, Verlag Katholische Kirche Bayerns, München, 1946, S. 295—297)

Sonntag, 25. Januar 2015

Systematische Kreuzschändung im dritten Reich

Ave Crux spes unica
Es ist schwer vorstellbar, dass die nachfolgenden Taten im gesamten Deutschen Reich reiner Zufall sind. Der Leser möge selbst urteilen. Der Verfasser von The Persecution of the Catholic Church in the Third Reich nahm sie in einem eigenen Anhang in sein Buch auf. Hier einige der Vorfälle:

Erzdiözese München:

Am 21. Oktober 1937 wurden in Erding vier Stationen des im Freien stehenden Kreuzwegs geschändet.

In Glonn bei Grafing wurde in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai 1937 ein 130 Jahre altes Wegkreuz niedergerissen. Anschließend wurde ein Pflug darauf abgestellt.

In Lustheim (Oberschleißheim) wurde am 24. Juli 1937 die Figur eines vier Meter hohes Kruzifixes, das gegenüber der Kirche stand, niedergerissen und zerschmettert. Die Bruchstücke wurden in den Schlossgraben geworfen.

Ähnliche Vorfälle gab es in Hohenkammer und in Teisendorf. Die Diözesanleitung schrieb für derartige Fälle eine Sühnefeier, bei der gepredigt und der Kreuzweg gebetet werden sollte. Ebenfalls sollten alle Kreuze in der Kirche und wenn möglich auch die Wegkreuze der Pfarrei geschmückt werden.

Diözese Rottenburg:

In einem Hirtenschreiben von 1936 nannte Bischof Joannes Baptista Sproll mehrere Kreuzschändungen, die in derselben Nacht vom 8. Mai in seiner Diözese stattfanden:

Drei Wegkreuze zwischen Hohenmühringen und Nordstetten wurden umgeworfen, zerschmettert und die Reste auf der Straße verteilt.

Eine knapp zwei Meter hohe Statue zwischen Bühl und Kiebingen wurde niedergerissen und zerstört, in Hemmendorf versuchte man, die Statue des hl. Johannes Nepomuk am Ortseingang mit einem Seil niederzureißen, die Täter wurden aber wohl entdeckt und machten sich mit einem bereitstehenden Fluchtwagen aus dem Staub.

Am 9. Mai wurde oberhalb von Deggingen ein schweres Kreuz aus Eisenbeton, dessen Betonfundament fast einen Meter in den felsigen Grund reichte, niedergerissen und zerstört. Es war von einem Soldaten nach dem Ersten Weltkrieg zur Erfüllung eines Gelübdes errichtet worden. Der Bischof erwähnte in seinem Hirtenschreiben, dass es in einer Publikation hieß, dass der „nordische Mann“ nicht länger die Bilder des gekreuzigten Heilands an jedem Feld und an jeder Kreuzung tolerieren könne.

Diözese Augsburg:

Ein reichverziertes Gitter einer Kapelle in Oberstdorf, das ein großes Bild des Gekreuzigten enthielt, wurde um Himmelfahrt 1939 herausgerissen. Das vollkommen verbogene Gitter mitsamt dem zerstörten Bild wurde von einem Bauern auf seinem Misthaufen gefunden. Ein feierliches Sühnetriduum zog Ströme von Gläubigen an. Es endete mit einer Prozession zum Tatort des Sakrilegs.

Saargebiet:

Das Heiligtum Maria Waldrast, dass von jungen katholischen Männern in Form einer Lourdes-Grotte errichtet wurde, wurde nachts entweiht und zerstört. Die Täter entfernten das schmiedeeiserne Kreuz am Eingang der Grotte, zertrümmerten die Statuen der allerseligsten Jungfrau und der heiligen Bernadette und warfen sie in den Teich. Dasselbe geschah mit der Statue des heiligen Antonius, deren Kopf aber zunächst abgehauen wurde. An allen Kreuzwegstationen wurden die Kreuze abgeschlagen, genau wie an den Sammelbüchsen. Man unternahm anscheinend den Versuch, auch das etwa zehn Meter hohe Kalvarienkreuz niederzureißen. In der Nähe wurde eine Kapelle geschändet, in Warnsdorf wurde ein großes Missionskreuz zerstört.

Erzdiözese Freiburg:

Am 19. April 1936, einen Tag vor Hitlers Geburtstag, wurde ein schweres Steinkreuz in der Pfarrei Zimmern niedergerissen. Es kam auch in den Schulen zu Kreuzschändungen durch Schüler, so wurde im Jahr 1936 in Neckerhausen ein Klassenzimmer-Kruzifix mit faulen Äpfeln beworfen und im Februar 1937 in der weiterführenden Schule von Ofen ein künstlerisch hochwertiges Kreuz verbrannt.

Sowohl in der Erzdiözese Freiburg als auch in den Diözesen Aachen, Münster, Köln, Speyer und Limburg kam es zu zahlreichen weiteren Kreuzschändungen.


(Quellen: Anonymous [wohl Msgr. Johann Neuhäusler]: The Persecution of the Catholic Church in the Third Reich)

Samstag, 1. November 2014

Der Krieg gegen die Kirche im Warthegau


Nach dem Sieg über Polen im Herbst 1939 wurden verschiedene Gebiete der Polnischen Republik dem Deutschen Reich einverleibt, darunter auch das Gebiet um Posen, das den Namen „Reichsgau Wartheland“ oder kurz Warthegau erhielt. Hier entfesselte sich der Kirchenkampf auf eine besonders extreme Weise. Msgr. Walter Adolph schreibt in seinem Buch Die katholische Kirche im Deutschland Adolf Hitlers, dass das Warthegau ein „Mustergau der NS-Religionspolitik für alle Gaue des Großdeutschen Reichs“ werden sollte.

Treibende Kraft hinter der Verfolgung der Kirche im Warthegau war laut Adolph der Leiter der Reichskanzlei und Kirchenfeind Martin Bormann. So setzte dieser durch, dass dem Reichskirchenministerium, dem Reichsinnenministerium und dem Auswärtigen Amt jedes Mitspracherecht in der Kirchenpolitik des Warthegaus genommen wurde und für die Religionspolitik einzig und allein die Reichskanzlei zuständig war. Diese gab am 10. Juli 1940 ein Schreiben mit 13 Punkten heraus, die das kirchliche Leben im Warthegau fast unmöglich machte. So gab es laut diesem Dokument „keine Kirchen mehr im staatlichen Sinne, nur religiöse Kirchengesellschaften im Sinne von Vereinen“, es bestehe „keine Beziehung mehr zu Gruppen außerhalb des Gaues, auch keine rechtlichen, finanziellen oder dienstlichen Bindungen an die Reichskirche“. Mitglied dieser „Vereine“ konnten nur Volljährige werden, die zunächst eine schriftliche Beitrittserklärung abgeben mussten. Weiter durften Deutsche und Polen nicht mehr zusammen in die Kirche gehen. Die „Vereine“ durften außer dem Vereinsbeitrag keine Zuschüsse erhalten und ebenso wenig eigene Gebäude, Häuser, Felder oder Friedhöfe besitzen; nur der „Kultraum“ war gestattet. Wohlfahrtspflege wurde untersagt. Klöster und Stiftungen werden aufgelöst, da diese „der deutschen Sittlichkeit und der Bevölkerungspolitik nicht entsprechen“. Schließlich durften sich nur Geistliche aus dem Warthegau in den „Vereinen“ betätigen, die dies zudem nicht „hauptamtlich“ taten, sondern nebenbei einen Beruf brauchten.

Doch dies war noch lange nicht genug. Die Seelsorgsarbeit wurde durch den von Ermordung und Inhaftierung herbeigeführten Priestermangel noch zusätzlich erschwert. Der größte Teil der Erzdiözese Posen, in der am 1. September 1939 noch 681 Weltpriester und 147 Ordensmitglieder wirkten, gehörte zum Warthegau. Bereits am 1. Oktober 1941 waren davon 451 in Gefängnissen oder KZs, 120 wurden in das Generalgouvernement abgeschoben, 74 waren erschossen worden oder im Konzentrationslager umgekommen, 12 waren vermisst und 22 wurden an der Amtsausübung gehindert. Von 30 Kirchen in der Stadt Posen waren am 1. Oktober 1942 noch ganze zwei für Polen und eine für Deutsche vorhanden. 13 Kirchen wurden versiegelt, weitere wurden als Lagerhallen, Reit- oder Musikschulen missbraucht. In den Erzdiözesen Gnesen und Posen durften die verbleibenden Kirchen nur Sonntags von 9 bis 11 Uhr geöffnet werden, was bei dem großen Andrang auf die Sakramente wie Kindertaufe und Beichte den Priestern kaum noch Zeit ließ, die Messe pünktlich bis 11 Uhr zu beenden.

Die Proteste von Priestern, den deutschen Bischöfen und Nuntius Orsenigo beim Reichsstatthalter für den Warthegau, Arthur Greiser, fielen auf taube Ohren.

(Quellen: Anonymous [wohl Msgr. Johann Neuhäusler]: The Persecution of the Catholic Church in the Third Reich, Walter Adolph: Die katholische Kirche im Deutschland Adolf Hitlers)

Sonntag, 26. Oktober 2014

Dieses Blog ist noch nicht tot...

...die Einträge brauchen hier nur etwas länger, weil ich die Artikel selbst schreiben muss. Deswegen widme ich in erster Linie den Missionen, in der nächsten Woche wird es aber hier wieder einen Artikel geben.

Sonntag, 27. Juli 2014

Einmaliges Zeitdokument – Ansprache vom seligen Clemens August von Galen nach seiner Rückkehr aus Rom

Diese Datei entstammt der Bildersammlung des Bistumsarchivs Münster, der Urheber ist Gustav Albers
Ich habe ein sehr interessantes Video mit einer einmaligen Tonaufnahme des seligen Kardinals von Galen nach seiner Rückkehr vom Konsistorium 1946 in Rom, wo er zum Kardinal erhoben wurde, gefunden. Kurz darauf starb der selige „Löwe von Münster“. Sehr ergreifend und absolut einmalig. Video ab Minute 3:53.

Mittwoch, 25. Juni 2014

„Die Wahrheit zu lehren und den Irrtum zu bekämpfen“ – der selige Märtyrer Pater Jakob Gapp


Eine der für mich beeindruckendsten Priestergestalten während der Kirchenverfolgung im Dritten Reich ist der Tiroler Maristenpater Jakob Georg Gapp. Er besaß zwei Tugenden, die heute so selten sind: Starkmut und Hass gegen den Irrtum. Sein furchtloses Auftreten gegen den Nationalsozialismus brachte ihm die Krone des Martyriums.

P. Jakob Gapp wurde am 26. Juli 1897 in Wattens, Tirol, geboren. Er ging 1915 als Freiwilliger im österreichischen Heer an die Italienfront, wo er am 6.11.1918 in der Nähe von Trient gefangengenommen wurde. Im August 1919 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft in die Heimat entlassen. P. Gapp sagte über sich selbst, dass er bis 1920, dem Jahr seines Eintritts bei den Maristen, keine eigentlichen religiösen Grundsätze hatte. Während den Exerzitien nach seinem Ordenseintritt gab ihm Gott eine große Reue über seine Sünden und Überzeugung vom katholischen Glauben. Er trat 1925 ins Priesterseminar ein und wurde am 5. April 1930 zum Priester geweiht. Der Selige sagte bei einem späteren Verhör folgenden Satz, der klar erkennen lässt, dass er sich der Verantwortung seines Berufs als Priester vollkommen bewusst war:

„Ich hätte mich ja mit einer rein innerlichen Ablehnung des Nat. Soz. zufrieden geben können, so wie es viele Priester taten, aber ich sagte mir, dass es meine Pflicht wäre, als Priester der katholischen Kirche die Wahrheit auch zu lehren und den Irrtum zu bekämpfen…dass das Glaubensgut der kathol. Kirche nur dann gerettet und bewahrt bleiben könne, wenn es Katholiken und besonders katholische Priester gibt, die auch das Letzte einsetzen, die Sache der Kirche, die ich auch als die Sache Gottes erkannte, verteidigen…“

Nach seiner Weihe war Pater Gapp Erzieher an verschiedenen Schulen der Maristen. Vom Marieninstitut in Wiener Neustadt wurde er 1938 versetzt, nachdem er dem Direktor gesagt hatte, er könne den Hitlergruß nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, habe ihn schon vor dem Anschluss abgelehnt und den Schülern gesagt, dass der Nationalsozialismus für einen Katholiken unannehmbar sei. Auch lehnte er das Anstecken eines Hakenkreuzabzeichens ab.

Als Lehrer an einer Volks- und Hauptschule in Reuthe kam er wiederum mit der Schulleitung in Konflikt, nachdem ein junger nationalsozialistischer Kollege über Kirche und katholische Bräuche gespottet hatte und äußerte, dass man Tschechen und Juden umbringen müsse. Auf letzteres von den Schülern gefragt, äußerte sich P. Gapp ablehnend zu einer solchen Einstellung. Später musste er die Schule verlassen.

In seinem Heimatort Wattens hielt er am 11.12.1938 eine Predigt über weltanschauliche Fragen, in der er unter anderem den Papst gegen die Vorwürfe des Prunks verteidigte und sagte, das Parteihaus in München sei ja auch keine Hütte. Scharf kritisierte er, dass es noch Katholiken gab, die ein Buch wie den „Mythus des 20. Jahrhunderts“ lasen.

Anfang 1939 ging P. Gapp nach Frankreich, wo er kurzzeitig in Bordeaux Seelsorger an der Ordenskirche war und die französischen Katholiken um Gebet für die bedrängten katholischen Glaubensbrüder bat. Er äußerte sich in einem Verhör überrascht, wie gut die Katholiken in Frankreich über den Kirchenkampf im Reich informiert waren.

Im Verlauf des Jahres 1939 begab er sich nach Spanien, wo er sich vor Schülern an Ordensschulen kritisch gegenüber dem Nationalsozialismus äußerte. Er gab später an, dass er sich enttäuscht fühlte, dass in den spanischen Zeitungen, die sich gut katholisch gaben, die Verfolgung in Deutschland nicht thematisiert wurde. In einer Predigt in Valencia sagte er, dass, wenn es nicht genug tapfere Christen gäbe, „in hundert Jahren einmal die Neger aus Afrika kommen müssten, um Europa wieder zu christianisieren.“

Aus einem Bericht des Ordens an den Vater P. Gapps geht hervor, dass Gestapobeamte nach Spanien gesandt wurden, um den Pater aus dem neutralen Spanien in das besetzte Frankreich zu locken. Zu diesem Zweck gaben sie sich als jüdische Flüchtlinge aus, die angeblich konvertieren wollten. So lockten sie ihr Opfer am 9. November 1942 über den Grenzübergang Hendaye nach Frankreich.

Am 4. Juni 1943 wurde vor dem Volksgerichtshof in Berlin Anklage gegen Jakob Gapp erhoben, er habe „durch eine planmäßige Hetze gegen das nationalsozialistische Reich sich fortgesetzt der Feindbegünstigung“ schuldig gemacht.

Furchtlos bekannt der selige Märtyrer vor Freisler und Beisitzern, dass für ihn das Gebot der Kirche und ihr Interesse über Volkszugehörigkeit und Vaterland gehe. Weil der Nationalsozialismus wie der Katholizismus einen weltanschaulichen Totalitätsanspruch erhebe, müsse er ihn bekämpfen und werde dies auch zeitlebens tun.

Am 2. Juli 1943 wurde er zum Tode verurteilt und für „für immer ehrlos“ erklärt. Am 13. August 1943, dem Datum der Vollstreckung im Gefängnis Berlin-Plötzensee, schrieb er seinen Verwandten: 


„dass ich nach schwerem Ringen doch so weit bin, dass ich den heutigen Tag als den schönsten meines Lebens betrachte…ich habe natürlich viele schwere Stunden mitgemacht, aber ich konnte mich sehr gut auf den Tod vorbereiten…alles geht vorüber, nur der Himmel nicht! ich bete für alle, auch für meine Heimat…“

Aus den Akten geht hervor, dass P. Gapp um 19.08 Uhr des 13. August enthauptet wurde. Pater Gapp war ruhig und gefasst und ließ sich ohne Widerstand auf das Fallbeilgerät legen. Von der Vorführung zur Vollstreckung dauerte die Hinrichtung 9
Sekunden.


Für Christus den Herrn werde ich immer Zeugnis ablegen! – Sel. P. Jakob Gapp S.M.



(Quelle: Benedicta Maria Kempner: Priester vor Hitlers Tribunalen)

Montag, 9. Juni 2014

Papst Pius XI. verurteilt die Vergötterung der Rasse



Aus der Note von Papst Pius XI. vom 14. Mai 1934 an die Reichsregierung:

„Menschliche Norm ist undenkbar ohne Verankerung im Göttlichen. Diese letzte Verankerung kann nicht liegen in einem gewillkürten ‚Göttlichen‘ der Rasse, nicht in der Verabsolutierung der Nation. 
Ein solcher ‚Gott‘ des Blutes und der Rasse wäre weiter nichts als das selbstgeschaffene Widerbild eigener Beschränktheit und Enge, eine Vergötterung kollektiven Stolzes, aber nicht das gläubige und demütige Anerkennen eines alles Geschöpfliche überragenden höchsten Seins, in dessen Vaterhand die ganze Menschheit geborgen ist als in ihrem Schöpfer, ihrem Erhalter und Lenker. (…) 

Die Kirche als Hüterin des Glaubenserbes Christ kann nicht widerstandslos zusehen, wenn der Jugend, der Trägerin der kommenden Generationen, statt der Frohbotschaft der Lehre Christi die Trutz- und Trugbotschaft eines neuen Materialismus der Rasse gepredigt wird und staatliche Institutionen hierzu missbraucht werden.“

(Quelle: Neuhäusler, Johann: Kreuz und Hakenkreuz, Verlag Katholische Kirche Bayerns, München, 1946, S. 378, Wikipedia „Rosenkranz-Demonstration“)